Hotel Fürstenhof

Nach Umbauten und Erweiterungen der „Villa Bornemann“ wurde im Mai 1902 das „Kurhaus Hotel Fürstenhof“ feierlich eröffnet. Der in diesem Hotel gelegene große Festsaal bot bereits zu diesem Zeitpunkt Platz für 1.800 Personen und galt zu dieser Zeit als der größte Veranstaltungsraum in Thüringen. Nachdem die Pläne, die Stadt Eisenach nach dem Vorbild von Baden-Baden in eine mondäne Kurstadt zu verwandeln, aufgegeben wurden, wurde aus dem Kurhotel nach weiteren An- und Umbauarbeiten das „Hotel Fürstenhof“. In den 1920er Jahren wurde auf der Kurhausterrasse ein Casino errichtet.

Nach einen Brand im Jahre 1928 wurde das Hotel in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Die frühen 1930er Jahre waren auch in Eisenach von politischer Instabilität geprägt. Der nun auf 2000 Plätze vergrößerte Ballsaal wurde häufig für Wahlkampfveranstaltungen gebucht. Am 5. Juli 1932 wurde durch eine Verbrüderung der Eisenacher KPD- und SPD-Ortsgruppen die „Rote Einheitsfront der Eisenacher Arbeiterschaft“ gegründet, am 23. Oktober 1932 sprach Adolf Hitler als Hauptredner bei einer Wahlkampfveranstaltung der Eisenacher NSDAP-Ortsgruppe. Während des Zweiten Weltkrieges ging der Tourismus stark zurück, die größeren Hotels in Eisenach wurden angewiesen, die Mehrzahl der Zimmer für die Nutzung als Fronterholungsheime und zur Rehabilitation von Verwundeten bereitzustellen. Das Hotel blieb während der Luftkämpfe im September 1944 und nach der Kapitulation der Stadt im April 1945 unbeschädigt. Zunächst wurden Obdachlose und Flüchtlinge eingewiesen.

In den folgenden Jahren wurde das Hotel umfassend renoviert und diente auch als Veranstaltungsort für Kultur- Sport- und Tanzveranstaltungen, für Tanzschul-Bälle und Galaveranstaltungen der Stadtverwaltung und Eisenacher Betriebe. In den 1950er Jahren wurde das Haus in „Hotel Stadt Eisenach“ umbenannt; seinen ursprünglichen Namen erhielt es erst 1991 zurück.

Der Niedergang der Gebäude infolge unzureichender Erhaltung hatte bereits nach 1945 eingesetzt. 1996 wurde das Hotel endgültig geschlossen und steht seither leer. Untersuchungen aus den Jahren 2000 und 2003 kamen zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung unwirtschaftlich sei – der Denkmalschutz für den Gebäudekomplex wurde im Jahr 2004 aufgehoben.

Auf Grund eines Sachverständigen-Gutachtens, das die Unwirtschaftlichkeit der Sanierung bestätigte, beantragte der Eigentümer, welcher das Objekt im Jahre 2005 im Rahmen einer Zwangsvollstreckung erworben hatte, im November 2014 den Abriss des gesamten Gebäudekomplexes. Die Eisenacher Stadtverwaltung lehnte den Komplettabriss ab und schuf die Voraussetzungen, die Liegenschaft in das Stadtumbaugebiet „Innenstadt-Georgenvorstadt“ aufzunehmen, um dem Eigentümer den Zugang zu Fördermitteln zum teilweisen Erhalt des Gebäudekomplexes zu ermöglichen. Vorgesehen ist nunmehr, sofern dies als eine wirtschaftliche Lösung erachtet wird, die frühere Bornemannsche Villa und die südlich gelegene Villa mit dem markanten „Fürstenhof“-Schriftzug zu erhalten. (Quelle: Wikipedia)

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